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          habe viele Kämpfe in meinem Berufe. Ich bin der (sic!) erste
          ordentliche weibliche Professor in Deutschland. Bin zudem durch einige
          wissenschaftliche Größen öffentlich anerkannt worden. Das hat mir
          die Feindschaft vieler eingetragen; aber mein Institut ist eine
          Schöpfung, die von dauerndem Wert und Nutzen bleiben wird, und macht
          mir trotz großer Sorge und Arbeitsüberlastung doch Freude.
          Jedenfalls weiß ich, wofür ich kämpfe." 
Margarethe von Wrangell war also etwas gelungen, was sie –
          unabhängig von der Frage nach dem letzten Wahrheits- und
          Originalitätsgehalt ihrer Arbeiten – heute interessant macht: Sie
          hatte offenkundig den Marketing-Aspekt von Wissenschaft begriffen,
          stellte ihre Forschungen erfolgreich nach außen dar und machte
          Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit mit Nachdruck deutlich, dass
          ihr Institut gesellschaftlich relevante wissenschaftliche Arbeit
          leistete. 

Fellmeth, Ulrich, (1998). Margarete von Wrangell – die erste Ordinaria in Deutschland, in: U. Fellmeth (Hg., unter Mitarbeit von Sonja Hosseinzadeh), Margarete von Wrangell und andere Pionierinnen. Die ersten Frauen an den Hochschulen in Baden und Württemberg. S. 3–26. St. Katharinen 1998.
Schwarzl, Sonja M. & Wunderlich, Wiebke (2001). Zum Beispiel:
          Margarete von Wrangell. Nachrichten aus der Chemie, 49, 824-825.
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Szöllösi-Janze, Margit (2000). Plagiatorin, verkanntes Genie,
          beseelte Frau? Wirtschaft & Wissenschaft, 8 (4), S. 40-48. 
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Kurzbiographie: Margarete von Wrangell 
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